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BFuP Nr. 3 vom Seite 275

Die deutsche Marktrisikoprämie: Darf´s ein bisschen mehr sein?

Prof. Dr. Leonhard Knoll, Würzburg

Die Ermittlung der Marktrisikoprämie ist ein häufiger Streitpunkt bei Unternehmensbewertungen. Über die dabei relevante Frage, wieviel mehr Rendite breitgestreute Aktienanlagen im Vergleich zu quasi-sicheren Anlagen aufweisen (sollten), sind im Zeitverlauf unüberschaubar viele Studien veröffentlicht worden. Die vorliegende Untersuchung übt konzeptionelle Kritik an der bei Unternehmensbewertungen im deutschsprachigen Raum momentan häufig verwendeten Größenordnung der Marktrisikoprämie. Nach allen beschriebenen Überlegungen erscheint das vom IDW empfohlene Wertintervall wesentlich zu hoch.

1 Einleitung

Im Begriff der Marktrisikoprämie treffen sich mehrere Aspekte. Auf rein terminologischer Ebene geht es in der allgemeinsten Form darum, welche Vergütung Anleger im Erwartungswert dafür erhalten, dass sie in ein – noch genauer zu definierendes – sehr breites Portfolio mit Anlagen, deren nominale Rückflüsse Schwankungen unterworfen sind, investieren anstatt in (quasi-)sichere Anlagen, deren nominale Rückflüsse regelmäßig in der vereinbarten Höhe zur vereinbarten Zeit vereinnahmt werden.

Die bis heute dominierende Darlegung dieses Konzepts erfolgte im Rahmen des Capital Asset Pricing Model (...

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