WP Praxis Nr. 11 vom Seite 325

Digitalisierung – Und täglich grüßt das Murmeltier!

Yvonne Müller | Verantw. Produktmanagerin | wp-redaktion@nwb.de

Wie im gleichnamigen Film hat wohl inzwischen jeder das Gefühl, sich in einer Art endloser Zeitschleife zu befinden und sich täglich mit der Digitalisierung in all ihren Facetten auseinandersetzen zu müssen. Oder zu dürfen – denn die Digitalisierung der Kanzleiprozesse kann insbesondere für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer nach dem notwendigen Initialaufwand auch viele Vorteile mit sich bringen.

Die digitale Erstellung des Prüfungsberichts ist seit vielen Jahren Realität in WP-Kanzleien. Bei genauer Betrachtung wurde dieser Kanzleiprozess jedoch nie vollständig digitalisiert. Denn mit Ausdruck und Unterzeichnung des papiergebundenen Berichts wurde dieser stets unterbrochen. Inzwischen gibt es dank digitaler Signatur ein Werkzeug, den Prozess vollständig zu digitalisieren. Ein effizienter und effektiver Einsatz dieses Werkzeugs erfordert vom WP jedoch die Beachtung sowohl berufsrechtlicher als auch technologisch-organisatorischer Aspekte.

Mit digitalen Signaturen können WP-Kanzleien zukünftig den papiergebundenen Prüfungsbericht und Bestätigungsvermerk durch eine digitale Form rechtssicher ersetzen und dabei von weiteren Vorteilen profitieren: Einfachere Mandantenkommunikation sowie Kostensenkung durch Führung und Aufbewahrung rein elektronischer Akten. Bei der Einführung müssen die Auswirkungen auf den gesamten Berichtserstellungsprozess betrachtet und die technologiebedingten und praktischen Änderungen analysiert werden. Technologiebedingt kommt es zwingend zu einer Dokumentation des Signaturzeitpunkts. Die berufsrechtlichen Vorgaben für die digitale Unterschrift im Rahmen der Erstellung digitaler Prüfungsberichte und Bestätigungsvermerke unterscheiden sich jedoch nicht von denen der handschriftlichen Unterschrift. StB Tobias Dreixler gibt einen Überblick über die Vorteile für WP-Kanzleien und die Auswirkungen auf deren Prozesse.

Dass die Digitalisierung in der Wirtschaftsprüfung den Berufsstand weiterhin intensiv beschäftigen wird, zeigen WP/StB/RA Dr. Thorsten Burg, Michelle Höfmann und Andreas Martensen . Sie knüpfen dabei an den Aufsatz von WP/StB/RA Dr. Thorsten Burg und Marius Banke aus WP Praxis 10/2018 S. 307 an, der sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung der Abschlussprüfung auf den risikoorientierten Prüfungsansatz auseinandersetzt. Ziel des Beitrags in dieser Ausgabe ist es, einen Überblick über prüfungsrelevante Technologien im Zeitalter der Digitalisierung zu vermitteln und entsprechende Auswirkungen sowie Erkenntnisse für die Wirtschaftsprüfung abzuleiten.

Beste Grüße

Yvonne Mueller

Fundstelle(n):
WP Praxis 11/2018 Seite 325
JAAAG-97891