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Akademischer Widerstand in universitären Entscheidungsprozessen – Eine Systematisierung
Kennzeichnend für universitäre Entscheidungsprozesse ist ein ausgeprägter Widerstand von Wissenschaftlern gegen Inhalte der Entscheidungen und ihre Folgen. Widerstand zeigt sich dabei in vielfältigen Erscheinungsformen, die mehr oder weniger offensichtlich und mitunter nicht einmal intendiert sind. Ziel dieses Beitrags ist es, die verschiedenen Phänomene akademischen Widerstands zu differenzieren und die zugrundeliegenden Motive zu adressieren. Die Analyse der Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts offenbart, dass sich akademischer Widerstand als solcher erst dadurch manifestiert, dass das Verhalten eines sozialen Akteurs durch andere soziale Akteure als widerständig wahrgenommen wird.
1 Einführung
Als ich noch Vizepräsident für Lehre und Studium war, saß ich einmal zusammen in einer Runde mit Studiendekanen an dieser Universität. Ich berichtete über das Überschreiten von Korrekturfristen für Masterarbeiten, weil Studierende sich darüber beschwert hatten. Aus der Runde der Studiendekane schallte mir zunächst eher nüchtern entgegen: „Dann nenn uns doch mal die Namen derjenigen.” Das fiel mir sichtlich schwer, weil nämlich auf der Excel-Liste, die mir das Qualitätsmanagement...