BGH Beschluss v. - 3 StR 554/16

Revision in Strafsachen: Anforderungen an eine formgerechte Unterzeichnung einer Revisionsbegründungsschrift

Gesetze: § 345 Abs 2 StPO, § 53 Abs 2 BRAO

Instanzenzug: LG Osnabrück Az: 15 KLs 17/16

Gründe

1Das Landgericht hat den Angeklagten wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln in Tateinheit mit Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in jeweils nicht geringer Menge unter Einbeziehung der Strafe aus einer Vorverurteilung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Die hiergegen gerichtete Revision des Angeklagten ist unzulässig (§ 349 Abs. 1 StPO).

2Der Generalbundesanwalt hat hierzu in seiner Antragsschrift Folgendes ausgeführt:

"Die Revision des Angeklagten gegen dieses Urteil ist unzulässig, weil sie nicht formgerecht im Sinne des § 345 Abs. 2 StPO begründet worden ist. Die Revisionsbegründungsschrift ist entgegen dieser Vorschrift nicht vom Pflichtverteidiger des Beschuldigten, Rechtsanwalt H.       , sondern 'i.V.' für den 'nach Diktat ortsabwesenden Rechtsanwalt H.        ' von dem in Bürogemeinschaft mit Rechtsanwalt H.         tätigen Rechtsanwalt Ho.    unterzeichnet; auf diesen konnte der Pflichtverteidiger seine Befugnisse indes nicht wirksam übertragen. Anhaltspunkte dafür, dass der Unterzeichner als allgemeiner Vertreter des Pflichtverteidigers gemäß § 53 Abs. 2 BRAO tätig geworden ist, sind nicht ersichtlich (vgl. mwN)."

3Dem stimmt der Senat zu.

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2017:210217B3STR554.16.0

Fundstelle(n):
XAAAG-44784