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MFA Nr. 5 vom Seite 2

Hundebiss bei einem neunjährigen Jungen

Studiendirektor a. D. Thomas Sörensen; Welmbüttel und Heidi Reimers, Ausbilderin; Timmaspe

Sybille Wagner erlernt ihren Wunschberuf „Medizinische Fachangestellte“ in einer Praxis für Allgemeinmedizin, die in einem stark ländlich strukturierten Gebiet liegt. Noch sechs Monate sind es bis zur Abschlussprüfung – doch wegen ihrer umfassenden Ausbildung in der Praxis (sie arbeitet gerne hier) und eines guten Berufsschulunterrichts sieht die Auszubildende der Prüfung eher gelassen entgegen.

Der Fall

An einem frühen Sommernachmittag – der Chef absolviert Hausbesuche und ist über das Handy zu erreichen – ruft gegen 14:30 Uhr die Mutter des neunjährigen Thorsten in der Praxis an, da ihr Sohn von einem freilaufenden Hund aus der Nachbarschaft in die rechte Wade gebissen wurde: „Na ja, die Dina hat nicht richtig fest gebissen, sondern nur so ein bisschen, es blutet auch nicht mehr stark.“ Für Sybille Wagner ist die Aussage der Mutter, dass die Blutung steht, ein beruhigendes Zeichen. Sie hält den Jungen für nicht mehr akut gefährdet, und sie glaubt – nach einem Blick auf den Terminkalender dieses Nachmittags –, dass die Wundversorgung sicherlich eine Stunde warten kann. Deshalb bittet sie die Mutter, um 16:00 Uhr zu kommen, wenn der erste Patientenansturm nach Beginn der Nachmittagss...