Fördermittel | Hightech-Strategie - Von der Idee zum Produkt (Bundesregierung)
Wer eine neue Idee aus der Forschung in ein Produkt umsetzen möchte, kann künftig jährlich mit bis zu 500.000 Euro gefördert werden. Mit dem neuen Förderprogramm VIP+ will das Bundesforschungsministerium die Lücke zwischen Forschung und Anwendung verkleinern.
Wie weist ein Forscher das "Innovationspotenzial" seiner Forschungsergebnisse nach? Und wie findet er mögliche Anwendungsbereiche? Um Wissenschaftler dabei zu helfen, hat das Forschungsministerium das neue Förderprogramm VIP+ ("Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung") aufgelegt. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte: "Wenn man Forschungsergebnisse hat, ist zum einen oftmals nicht klar, steckt in einer Bachelorarbeit oder steckt in dieser Masterarbeit etwas Verwertbares, was angewandt werden kann, was etwa technisch verwendet werden kann".Nutzen nachweisen
Als Beispiel nannte Wanka einen neuen hydraulischen Antrieb, den ein Ingenieur entwickelt hatte. Unter Laborbedingungen schien es so, als könnten mit der neuen Technik Energie und Kosten eingespart werden. Das Ergebnis war allerdings noch zu vage, als dass Banken für die Gründung eines neuen Unternehmens zur Produktion der Hydraulik Geld geben würden. Auch wären Unternehmen nicht an einer Lizenz interessiert, wenn der Nutzen des Produkts nicht nachgewiesen ist.
Hier nun setzt VIP+ an. VIP steht - leicht zu merken - für "Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung". Forscherinnen und Forscher mit aussichtsreichen Ideen können Fördermittel beantragen. Wenn ein aus Wissenschaftlern und Vertretern der Wirtschaft besetztes Gremium ebenfalls glaubt, die Erfindung ließe sich erfolgreich vermarkten, ist eine Förderung über bis zu drei Jahren und einem jährlichen Betrag von 500.000 Euro möglich.
Beim Hydraulikbeispiel wurden in einer Pilotphase des Projekts dann entsprechende Prototypen entwickelt und in Baumaschinen eingebaut. Wenn alles gut funktioniert, führt dies dann zur benötigten Aufmerksamkeit potenzieller Geldgeber.
Wanka geht davon aus, dass jährlich zwischen 80 und 100 Projekte in den Genuss der Förderung kommen können. Für 2016 sind 15 Millionen Euro vorgesehen, danach jährlich 30 Millionen.
Spitze bei Patenten
Die Ministerin wies auf die Bedeutung von Innovationen für unser Land hin. Sie zeigte sich erfreut, dass nach der neuesten Statistik Deutschland bei der absoluten Zahl der angemeldeten Patente die Nummer Eins in Europa ist und weltweit die Nummer Drei nach den USA und Japan.
Dass es nicht nur um technische Ideen geht, wurde deutlich am Ort, an dem die Ministerin das Programm vorstellte: das Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums in Berlin. Aus der Pilotphase des Programms war hier ein Projekt gefördert worden, bei dem es um eine alternative Lernplattform für Jugendliche geht. Museumsbesucher können Experimente machen, diese dann aber quasi auf dem Smartphone mit nach Hause nehmen. Es ist somit eine neue Richtung für die Wissenschaftsdidaktik und daher vielleicht ein Modell für künftige Schulbücher.
Ganz wichtig ist der Ministerin, dass im Rahmen der Hightech-Strategie ausdrücklich auch gesellschaftliche Innovationen gefördert werden. Als Beispiel nannte sie ein Projekt, in dem Demenzkranken mit künstlerischen Mitteln sinnvolle Tätigkeiten, Tagesabläufe und neuen Lebensmut gegeben werden. Auch hier wäre es möglich, das Konzept weiterzuentwickeln, um es dann im Erfolgsfall flächendeckend anzubieten.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Hinweis: Weitere Informationen zum Förderprogramm VIP+ finden Sie auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Fundstelle(n):
BAAAF-46828