Steuerfragen zum Ehe- und Scheidungsrecht
4. Aufl. 2015
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F. Problematik der zinslosen Stundung familienrechtlicher Ansprüche
I. Problemstellung
1280Eine langfristige unverzinsliche Stundung von Forderungen ist in geschäftlichen Beziehungen unter fremden Dritten eher die Ausnahme. Häufig erfolgt sie aber in Rechtsbeziehungen zwischen nahestehenden Personen: im Familienrecht, etwa im Zusammenhang mit Ansprüchen auf Zugewinnausgleich oder mit sonstigen Vermögensauseinandersetzungen unter Ehegatten bzw. Partnern einer eingetragenen Lebensgemeinschaft, im Recht des Versorgungsausgleichs und des Unterhalts (Abfindung von Versorgungs- bzw. Unterhaltsausgleichsansprüchen), im Erbrecht, etwa im Zusammenhang mit Vermächtnissen und Pflichtteils- oder Pflichtteilsergänzungsansprüchen oder im Schuldrecht, etwa im Zusammenhang mit Darlehensgewährungen an Unternehmerehegatten oder mit Kauf- oder Mietverträgen unter nahestehenden Personen.
II. „Aufteilungsrechtsprechung“ des BFH
1. Bisherige Rechtsprechung
1281Die sog. „Aufteilungsrechtsprechung“ des BFH ist vielen Beratern unbekannt. Sie basiert dogmatisch auf § 12 Abs. 3 BewG. Danach ist bewertungsrechtlich der Wert unverzinslicher Forderungen oder Schulden, deren ...