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Online-Nachricht - Montag, 14.12.2009

Vergütung | Deutsche Firmen zahlen den höchsten Bonus

Der variable Bonusanteil des Gesamtgehalts eines Senior-Managers ist in Deutschland am höchsten, verglichen mit seinen Kollegen in Österreich und der Schweiz. Hierzulande sind 39 % der Managervergütung variabel. Auf Platz zwei folgen knapp dahinter die Führungskräfte in der Schweiz, deren Bonusanteil der Gesamtbarvergütung 37 % beträgt. Deutlich dahinter liegen die Manager Österreichs: ihre variable Vergütung macht lediglich 26 % des Gesamtgehalts aus. Das ergaben die Auswertungen „Managing Compensation in Europe 2009“, die die Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates anhand der weltweiten Vergütungsdatenbank erstellt hat.

In allen drei deutschsprachigen Ländern erhalten alle Manager der zweiten und dritten Unternehmensebene ein variables Gehalt. Auf den unteren Hierarchieebenen jedoch variieren die leistungsabhängigen Vergütungsbestandteile deutlich: Während Unternehmen in der Schweiz an 78 % ihrer Fachkräfte und sogar 61 % ihrer Sachbearbeiter einen Bonus zahlen, sind es in Deutschland nur 62 % beziehungsweise 48 %. Österreichische Unternehmen gewähren sogar nur 52 % ihrer Fachkräfte und 46 % ihrer Sachbearbeiter eine variable Vergütung. „Schweizer Unternehmen sind Vorreiter in der variablen Vergütung der Mitarbeiter auf unteren Hierarchieebenen. Sie haben erkannt, dass sie das Engagement und die Leistungsbereitschaft aller Angestellten mit einer leistungsorientierten Bezahlung genauso steigern können wie die des Führungspersonals“, sagt Bernadette Girod, Senior-Vergütungsberaterin bei Hewitt Associates. In Schweizer Unternehmen sind auch langfristige variable Vergütungsbestandteile (Long-Term-Incentives) auf allen Hierarchieebenen am weitesten verbreitet: Knapp drei Viertel der Senior-Manager erhalten eine solche variable Vergütung, außerdem zwei Drittel des mittleren Managements und knapp 30 % der unteren Führungskräfte. In Deutschland beziehen nur 62 % der Senior-Manager, gut die Hälfte des mittleren Managements und 11 % der unteren Führungskräfte solche langfristigen Vergütungskomponenten. In österreichischen Firmen erhalten lediglich 31 % der Senior-Manager und ein Viertel des mittleren Managements Long-Term-Incentives, die im Gegensatz zum Bonus den langfristigen Unternehmenserfolg unterstützen sollten. In Abhängigkeit von den jeweiligen Industrien nutzen die Unternehmen verschiedene Benchmarks, um die Höhe der Gehälter ihrer Mitarbeiter festzulegen: 37 % der produzierenden Unternehmen orientieren sich am marktüblichen regionalen Gehalt, in der ihre Produktion angesiedelt ist. Hingegen nutzen nur 22 % der Firmen anderer Branchen eine Benchmark der jeweiligen Region für die Bemessung ihrer Vergütung. Betrachtet man den Durchschnitt aller Unternehmen, orientieren sich 78 % davon nicht regional, sondern am branchenspezifischen Gehaltsgefüge. Die Vergütung auf der Ebene Senior- und mittleres Management fällt in Zentral- und Osteuropa häufig überdurchschnittlich aus: 45 % der Firmen vergüten ihre Senior-Manager mit einem höheren Gehalt als dem jeweiligen Marktmedian, also über der Mitte des entsprechenden Marktes, und 41 % gewähren ihrem mittleren Management eine Vergütung oberhalb des Medians. In Westeuropa erhält nur rund ein Drittel des Senior- und mittleren Managements ein Grundgehalt, das höher als der Marktmedian ist. „Diese Umfrageergebnisse zeigen, dass Unternehmen in Osteuropa mit ihren Vergütungsmodellen noch immer stärker auf die Anreizwirkung eines wettbewerbsfähigen Grundgehalts setzen, wenn es darum geht, ihre Manager zu motivieren oder zu belohnen“, sagt Bernadette Girod.Quelle: Hewitt Associates (www.hewitt.com)

 

 

Fundstelle(n):
UAAAF-13826