Frage der Einkünfteerzielung aus Gewerbebetrieb bzw. der USt zu unterwerfende Umsätze durch den Verkauf von Pkw über die Internetplattformen
eBay und autoscout24.de
Leitsatz
1. Der Stpfl. bot zur Überzeugung des Senats in den Streitjahren über Internetplattformen insgesamt 173 gebrauchte Pkw an.
Des Weiteren hat der Stpfl. in allen Streitjahren durchgängig Probefahrten mit roten Kennzeichen durchgeführt und in diesem
Zeitraum 52-mal Zeitungsannoncen geschaltet und damit Tätigkeiten unternommen, die im Rahmen eines Handels mit gebrauchten
Pkw typischerweise anfallen. Aufgrund der vorgenannten Feststellung hat der Stpfl. gewerbliche Einkünfte i.S.d. § 15 Abs.
1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 2 EStG erzielt und zugleich nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG steuerbare Umsätze erbracht. Daher bestand die
Pflicht zum Führen von Büchern und Aufzeichnungen, denen der Stpfl. unstreitig nicht nachgekommen ist.
2. Liegen die Voraussetzungen für eine Schätzung von Besteuerungsgrundlagen aufgrund der Verletzung von Buchführungs- und
Aufzeichnungspflichten durch den Stpfl. vor, ist die Finanzbehörde nicht nur berechtigt, sondern je nach den Umständen des
Einzelfalls sogar verpflichtet, bei der von ihr vorzunehmenden Schätzung in dem gegebenen Schätzungsrahmen an die oberste
Grenze zu gehen, d.h. die Besteuerungsgrundlagen sind von der Finanzbehörde nach dem für den Stpfl. ungünstigsten, aber noch
möglichen Sachverhalt festzustellen.
Fundstelle(n): EFG 2015 S. 1498 Nr. 18 StBW 2015 S. 810 Nr. 21 VAAAE-99610
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FG Münster, Urteil v. 19.06.2015 - 14 K 3865/12 E,U
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