IWB Nr. 15 vom Seite 1

Hoppla, der Euro fällt!

Nils Henrik Feddersen | Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

[i]Absicherung von schwankenden Wechselkursen gewinnt an BedeutungEs hat den Anschein, als verdienen Währungsrisiken noch mehr Beachtung. Damit meine ich nicht die Umtauschkurse für den Sommerurlaub im Euro-Ausland. Obwohl man den Wertverlust der eigenen Währung dort jüngst vielleicht besonders augenfällig spüren konnte. Währungseffekte sind jedoch – angesichts der deutschen Exportstärke – auch ein wichtiges steuerliches und bilanzielles Thema. Wie sehr, zeigten die Turbulenzen nach Freigabe des Schweizer Franken im Januar.

[i]Unsicherheit belastet nicht nur die Finanzmärkte, sondern betrifft auch die reale WirtschaftDie Franken- und Dollarstärke, ein Negativzinsumfeld in Europa und eine erwartete Zinswende in den USA können für international ausgerichtete Unternehmen und ihre Berater eine Herausforderung sein. Betroffen sind ganz unterschiedliche globale Geschäfte von Direktinvestitionen in Fremdwährungsstaaten über den Einkauf von Rohstoffen und Vorprodukten aus diesen Staaten bis hin zu Umstrukturierungen im Rahmen der Unternehmensplanung im internationalen Konzern.

Einzelne Finanzmarkthändler und Wirtschaftswissenschaftler schätzen, dass noch 2015 Euro-Dollar-Parität erreicht wird. Gerade bei langfristigen Verträgen ist eine Absicherung gegen einen weicher werdenden Euro und Wechselkursschwankungen also ratsam. Welche Möglichkeiten dazu bestehen und welche steuerlichen Folgen dies haben kann, ist Inhalt des Beitrags von Linn/Oumar ab .

[i]BMF-Schreiben vom 17. 7. 2015 gibt Datenformat für FATCA bekanntEin bereits sehr etabliertes Phänomen des internationalen Steuerrechts sind die Argusaugen des Fiskus und sein Streben nach mehr Transparenz für ausländische Kapitalerträge. Nach langem Vorlauf soll der Informationsaustausch mit den USA gemäß FATCA jetzt auch datentechnisch geklärt sein; die regelmäßigen Meldungen der Banken an das BZSt folgen ab sofort einem amtlich vorgeschriebenen Datensatz (s. Kurznachricht auf S. 547).

[i]Bundesregierung, Presseinformation vom 15. 7. 2015 unter http://go.nwb.de/ub4sjFast zeitgleich hat das Bundeskabinett zwei Gesetzentwürfe beschlossen; die neuen Vorschriften sollen den internationalen Informationsaustausch über Finanzkonten mit EU-Mitglieds- und Drittstaaten ab 2017 regeln. Auch dieser zunehmende Datenaustausch zwingt bereits im Vorfeld zur Aufmerksamkeit.

Ich wünsche Ihnen hilfreiche Einblicke

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 15 / 2015 Seite 1
UAAAE-98070