Steuerliches Einlagekonto …
... praktische Probleme aufgrund aktueller Rechtsprechung
Fehlerhafte oder unterlassene Steuerbescheinigungen im Zusammenhang mit einer Einlagenrückgewähr können nach § 27 Abs. 5 KStG in der Praxis zu besonderen Haftungsgefahren führen, wie Ott in seinem Beitrag ab S. 363 eindrucksvoll aufzeigt. Bei einer ordentlichen Kapitalherabsetzung ist gem. nach § 28 Abs. 2 KStG ein Direktzugriff auf das steuerliche Einlagekonto möglich, wenn sich eine Auszahlung an die Anteilseigner aus dem Kapitalherabsetzungsbeschluss oder aus den weiteren tatsächlichen Umständen ergibt. Auch die Auflösung und Rückzahlung einer Kapitalrücklage können nach der Differenzrechnung gem. § 27 Abs. 1 Satz 3 KStG – soweit kein ausschüttbarer Gewinn vorhanden ist – grundsätzlich zu einer Minderung des steuerlichen Einlagekontos führen. Wie mehrere Beispiele aus der jüngeren Rechtsprechung der Finanzgerichte belegen, ist aber ein unmittelbarer Zugriff auf das steuerliche Einlagekonto nicht möglich. Es ist im Übrigen dafür Sorge zu tragen, entsprechende Steuerbescheinigungen nach § 27 Abs. 3 KStG rechtzeitig zu erteilen. Denn eine unterlassene Steuerbescheinigung kann nach § 27 Abs. 5 Satz 2 und 3 KStG eine Haftungsinanspruchnahme bezüglich der Kapitalertragsteuer auslösen und wegen der Festschreibung der Verwendung mit 0 € zu einer steuerpflichtigen Ausschüttung beim Gesellschafter führen, weil § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG dann nicht greift.
Problemfalle umsatzsteuerliche Reihengeschäfte
Bei einem innergemeinschaftlichen Reihengeschäft kann die Warenbewegung nur einer von mehreren Lieferungen zugeordnet werden. Die Frage, wie diese Zuordnung erfolgt, ist seit langem umstritten. Das Dilemma in der Praxis ist, dass nämlich nur eine bewegte Lieferung eine steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferung sein kann. Vor allem der Fall, wenn der mittlere Lieferant bzw. erste Abnehmer in die Warenbewegung involviert ist, bereitet hinsichtlich der Zuordnung der Warenbewegung erhebliche Schwierigkeiten. Grambeck stellt ab S. 372 das dar. Darin äußert sich der BFH zur Zuordnung der Warenbewegung. Aber auch nach dem Urteil stellt sich die Frage, anhand welcher Kriterien die Warenbewegung festzumachen ist.
NWB Datenbank: Checklisten und Übersichten
Ihr StuB-Abo umfasst viel mehr als nur das gedruckte Heft oder die Online-Ausgabe auf Ihrem Tablet. Sie haben Zugriff auf die NWB Datenbank mit weiteren nützlichen Inhalten. So finden Sie in der NWB Datenbank in der Kategorie „Arbeitshilfen“ eine Vielzahl von praxisrelevanten Hilfen für Ihren Arbeitsalltag. Über 80 Berechnungsprogramme bilden einen wichtigen Schwerpunkt dieses Bereichs. Einen weiteren wesentlichen Baustein machen die über 100 Checklisten und Übersichten aus, von denen wir Ihnen auf S. III dieser Ausgabe einige kurz vorstellen. Diese reichen von der Checkliste Bilanzpositionen bis hin zur doppelten Haushaltsführung. Loggen Sie sich in die NWB Datenbank ein und überzeugen Sie sich selbst.
Beste Grüße
Patrick Zugehör
Fundstelle(n):
StuB 10/2015 Seite 1
NWB MAAAE-90310