Anlaufhemmung bei Antragsveranlagung, Zwischenurteil
Leitsatz
Da § 46 Abs. 2 Nr. 8 EStG in der seit dem Veranlagungszeitraum 2005 geltenden Fassung keine Frist für den Antrag auf Veranlagung
mehr vorsieht, ist die Frage, ob noch eine Veranlagung beantragt werden kann, mit der Frage, ob bereits Festsetzungsverjährung
eingetreten ist, identisch.
Soweit in der Rspr. stichworthaft der Leitsatz „keine Anlaufhemmung bei Antragsveranlagung” auftaucht, ist dies nicht so
zu verstehen, dass generell eine Anlaufhemmung nicht in Betracht kommt.
Die Anlaufhemmung nach § 170 Abs. 2 Nr. 1 AO für eine Einkommensteuererklärung wird wegen § 56 Satz 2 EStDV auch durch zum
Schluss des Vorjahrs festgestellte Verluste ausgelöst.
Sofern ein Fall der Antragsveranlagung gegeben ist, kann der Antrag bis zum Ablauf der unter Beachtung der Anlaufhemmung
zu berechnenden Festsetzungsfrist gestellt werden.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): EFG 2015 S. 701 Nr. 9 GStB 2015 S. 204 Nr. 6 LAAAE-87410
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Online-Dokument
Niedersächsisches Finanzgericht
, Urteil v. 05.12.2014 - 2 K 113/14
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