Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Prudential Filters für unrealisierte Fair-Value-Gewinne? – Erwiderung zum Beitrag von Elke König, erschienen in BFuP, 65 (2013), Heft 1, S. 72–86
Das ehemalige IASB-Mitglied und die jetzige Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Elke König hat jüngst in dieser Zeitschrift den Zusammenhang zwischen der Kategorisierung von Finanzinstrumenten in der internationalen Rechnungslegung und der Ermittlung der regulatorischen Eigenmittel dargestellt. Problematisch erscheinen unrealisierte Gewinne aus der Fair-Value-Bewertung, für die sog. „Prudential Filters” implementiert werden können. Hinsichtlich der Filterung unrealisierter Scheingewinne lassen die Ausführungen nicht nur eine aus aufsichtlicher Perspektive zu erwartende kritische Haltung gegenüber der Fair-Value-Bewertung vermissen. Vielmehr enthalten sie sogar Widersprüche, wie nachfolgend gezeigt wird.
1 Problemstellung
Die Bedeutung einer angemessenen Eigenkapitalbasis von Kreditinstituten wird derzeit intensiv diskutiert. Das Ziel der Aufsicht besteht darin, „sowohl Qualität als auch Quantität des Eigenkapitals der Banken zu erhöhen. Dies soll durch einheitliche, strengere Anerkennungsvoraussetzungen für aufsichtliche Kapitalbestandteile, schärfere und harmonisierte Abzugsvorschriften bei der Ermittlung der Kapitalbasis und erweiterte Offenlegun...