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Auf den Spuren eines Steuermythos
Reportage aus der weltweit größten Steuerrechts-Bibliothek in Amsterdam
Um das deutsche Steuerrecht in seiner Kompliziertheit und Ausführlichkeit zu schmähen, hat eine Legende Karriere gemacht: „70 Prozent der internationalen Steuerliteratur kommen aus Deutschland.“ Der Mythos ist statistisch widerlegt – aber ist er wirklich falsch? Was dem deutschen Steuerrecht Schande machen sollte, gereicht ihm vielleicht sogar zur Ehre.
An jeder Ecke hört man hier Englisch, Deutsch oder Französisch, fast mehr als das heimische Niederländisch. Der höfliche Gast im Land gibt sich in den Geschäften oder Restaurants ein bisschen Mühe und testet seine Fähigkeit zu Gutturallauten: „Goedemorgen!“, „Dank u“, „Graag gedaan“ – aber wirklich nötig ist es eigentlich nicht. Die Niederländer wechseln meist schnell und offensichtlich ohne Vorbehalte die Sprache. Für die Internationale Steuerrechts-Bibliothek am International Bureau of Fiscal Documentation (IBFD) in Amsterdam gilt das ganz besonders: Gäste aus aller Welt suchen hier Lösungen für Probleme der internationalen Besteuerung. Englisch wird hier mehr gesprochen als Niederländisch.
Eher am Rand der Stadt steht das moderne Gebäude, in dem die Bibliothek ihren Sitz hat – noch, denn ein Umzug st...