Die Zecke
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55. Feindberührung
Heute ging ich zum Frühstücken nicht in die Kantine, weil ich auf einen Anruf von Britta wartete. Vor lauter Aufregung hatte ich schon zwei Kannen Kaffee getrunken. Wenn ich nicht gerade trank, stand ich am Urinal, um die Blase vom Kaffeedruck zu befreien. Auf nichts konnte ich mich konzentrieren, nicht mal auf die Zeitung. Ich reichte sie ungelesen weiter.
Um 9:16 Uhr meldete Britta Feindberührung. „Übrigens Hartmut, du hast mir gar nicht erzählt, dass sie zu zweit kommen.”
Zu zweit! Ich wurde gleich wahnsinnig! Spontan kam mir ein beliebter Sinnspruch meiner Mutter in den Sinn: „Junge, vier Augen sehen mehr als zwei!”
„Wie sieht der andere denn aus?”, fragte ich Britta.
„Ach, das ist nur so ein ganz nettes, unscheinbares Mädel, mit braunen Haaren und Pferdeschwanz. Ich habe mich ganz gut mit ihr unterhalten, wirklich nett.”
Es dämmerte mir sofort: Das nette Mädel mit dem Pferdeschwanz konnte nur Dorothea sein! Meine Dorothea – die Finanzanwärterin mit dem bienenhaften Fleiß. Ich mochte gar nicht wissen, was Britta da gerade so nett ausgeplaudert hatte.
Heiser fragte ich: „Habt ihr zufällig auch über die Renovierung unserer Eigentumswohnung gesprochen?”
„Kannst du Gedan...