Die Zecke
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48. Gut frisiert
Der Umsatz der „Frittenschmiede” übertraf all meine Erwartungen. Eigentlich wusste ich noch gar nicht so genau, wie viel Gewinn der Imbiss abwarf. Aber wir gönnten uns jetzt so Einiges. Dabei hatte unser Kontostand längst den roten Bereich verlassen und kletterte stetig wie die Temperatur eines heißen Sommertages. Selbst den unbarmherzigen Herrn Göbel und seine Darlehen konnten wir pünktlich befriedigen. Ich war schon gespannt auf das Ergebnis des Jahresabschlusses. Der Abschluss würde die Zahlen schwarz auf weiß auf den Tisch bringen.
Als ich mich daran machte, den Jahresabschluss für das erste Geschäftsjahr zu fertigen, hätte mir bereits dämmern müssen, dass der Tag des jüngsten Gerichts herannahte.
Eigentlich wollte ich eine Bilanz erstellen. Bei den ersten Versuchen kam ich allerdings derart ins Rotieren, dass ich mich für eine einfache Gewinnermittlung entschied, bei der ich lediglich den Einnahmen die Betriebsausgaben gegenüberzustellen brauchte.
Für die Erstellung einer Bilanz hätte ich die Buchführung an einen verschwiegenen Steuerberater abgeben müssen. Nicht auszudenken, wenn der Steuerberater gegenüber meinen Kollegen redselig geworden wäre: Ein Finanzbeamte...