Die Zecke
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47. Gang in die Stadt
Am liebsten wäre ich heute Mittag gleich losgestiefelt und hätte mir aus der Stadt ein Gesundheitslexikon besorgt (eigentlich müsste es ja „Krankheitslexikon” heißen), um mir für mein individuelles Krankheitsmodell ein paar Anregungen zu holen. Aber heute musste ich zum Großmarkt fahren, um Pommes, Frittierfett und Zutaten für die gelbe Spezialsoße zu besorgen. Mandy hatte vorhin einen Notruf gestartet: Stau auf der Autobahn und Umbauarbeiten bei Mc Donalds – das wirkte sich sofort positiv auf den Umsatz aus. Britta war auch nicht erreichbar, hatte sich bestimmt wieder mit irgendeiner Freundin aus der Krabbelgruppe verklönt.
Mittags ging ich sonst immer in die Stadt. Das Finanzamt lag gerade mal fünf Minuten von Karstadt entfernt.
Herr Axthammer, der mittags nie das Finanzamt verließ, sich aber jeden Tag wie selbstverständlich von den Kollegen mit Fischbrötchen und Amerikanern versorgen ließ, fragte mich: „Warum gehen Sie eigentlich immer in die Stadt, wenn Sie nichts besorgen müssen?”
Es gibt Menschen, denen muss man nicht jede Frage beantworten. Herr Axthammer gehörte zu dieser Gattung. Außerdem würde er es nicht verstehen. Er mochte ein guter, erbarmungsloser F...