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Die Zecke

Print-ISBN: 978-3-482-59821-0

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Die Zecke

40. Beurteilung

Dorothea war ab heute bei Herrn Oppermann in der Finanzkasse. Ich wusste zwar beim besten Willen nicht, was er ihr beibringen wollte, aber das war nicht mein Problem.

Ein Glück, dass sie endlich weg war. Viel länger hätte ich es mit ihr auch nicht ausgehalten. Die ganze Zeit über hatte ich mich von ihr genötigt gefühlt, zu arbeiten oder zumindest geschäftig zu tun. Fünf Fälle am Tag hatte ich mehr geschafft als sonst! Nur gut, dass sie weg war. Wer weiß, wo das noch hingeführt hätte.

Vorhin bin ich bei Herrn Siebert gewesen, um mir eine Tasse Kaffee zu holen. Wie zufällig lag seine Beurteilung mit der Note „gut” auf dem Schreibtisch. Dementsprechend „guter” Laune war er auch. Der Blödmann fragte mich natürlich gleich, ob ich denn schon meine Beurteilung eingesehen hätte. Ich sah zu, dass ich so schnell wie möglich aus seinem Büro kam.

Jetzt saß ich hier in meinem Büro, bohrte geistesabwesend in der Nase und dachte über meine anstehende Beurteilung nach.

Mit den Beförderungen lief es im Finanzamt ähnlich ab wie beim Schlachterstand im Supermarkt: Du ziehst eine Nummer und wartest, bis du aufgerufen wirst. Und: Immer schön unauffällig bleiben! Genügend abgehangen war ich j...