Die Zecke
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35. Warme Mahlzeit garantiert
Einen Monat lang hatte ich den Gedanken an unseren Kontostand erfolgreich verdrängt. Heute Mittag zwang ich mich dazu, zum Auszugsdrucker zu gehen. Britta zog nie Kontoauszüge. Nur gut, dass es anonyme Auszugsdrucker gab! Die Zeiten, in denen aalglatte Bankangestellte mit schadenfrohem Grinsen die roten Zahlen servierten, waren zum Glück vorbei.
Banker haben, wenn es ums Geld geht, noch weniger Gefühle als Finanzbeamte. Banker behandeln ihre Kunden wie Zahnpastatuben. Sie wissen ganz genau: Selbst wenn über eine Zahnpastatube ein Walze gefahren ist, bekommt man mit etwas Druck noch ein kleines Portiönchen heraus.
Magensäure stieg in mir hoch, als der Auszugsdrucker zirpte. Er wollte gar nicht mehr aufhören zu drucken. Jetzt wurden bestimmt die Darlehensabbuchungen gedruckt. Danach folgten Brittas Lastschriften vom Otto-Versand.
Gleich heute nach der Arbeit würde ich zuhause eine gründliche Razzia durchführen und den Otto-, Hess- und sonstige Kataloge vernichten. Auf jeden Fall musste ich den bei Britta besonders beliebten Impressionen-Katalog finden. Wenn ich sah, wie Britta mit gezücktem Kuli darin herumblätterte, bekam ich regelmäßig Depressionen.
Endlich...