Suchen

Die Zecke

Print-ISBN: 978-3-482-59821-0

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Die Zecke

16. Endlich befördert

Eigentlich gewöhnte ich mich an Frau Hoppe-Reitemüller ziemlich schnell. Es war gar nicht so unangenehm, mit einer Frau in einem Büro zusammenzusitzen. Sie fragte mich sogar, ob sie das Fenster öffnen dürfe.

Horst war da anders drauf: Wenn Horst seinen Rappel bekam, riss er bei tiefstem Frost das Fenster sperrangelweit auf und knurrte: „Ich brauche mal wieder so einen richtig schönen Schnupfen! Scheiß Steuererklärungen!” Und wenn er am Wochenende Chilibohnen gefuttert hatte, ging die Furzerei ungeniert bis zum Feierabend.

Frauen machen so etwas nicht. Für sie ist das einfach ordinär. Für Männer ist das Ausdruck ihrer archaischen Lebensfreude.

Frau Hoppe-Reitemüller saß bei mir ihre letzten Jahre bis zur Pensionierung ab. Bis auf den Grad der Behinderung, hatte sie eigentlich überall die Endstufe erreicht. Wenn sie mich ganz nett darum bat, ließ ich vielleicht mal einen schweren Karton mit Belegen auf ihren Fuß fallen – dann erreichte sie bei der Gehbehinderung wenigstens 50 % und bekam die Busfahrkarte zum halben Preis.

Selbst bei der Kfz-Versicherung war sie mit den Prozenten ganz unten. Aber da sah ich für die Zukunft schwarz: Sie übersah im Parkhaus nämlich ab u...