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Die Zecke

Print-ISBN: 978-3-482-59821-0

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Die Zecke

10. Eberhards Wohnung

Wir fuhren die Heinestraße entlang. Da hinten musste die Wohnanlage sein, in der sich Eberhards Eigentumswohnung befand. Im Gegensatz zu unserer jetzigen Wohngegend war hier alles schön begrünt. Idyllische Reihen- und Einfamilienhäuser säumten die Straße. Selbst in der Telefonzelle war das Glas noch intakt und ein liebevoll selbstgemaltes Tempo-30-Schild beruhigte besorgte Reihenhausmuttis und -vatis.

Die treppenförmig an das hügelige Gelände angepasste Wohnanlage machte einen gepflegten Eindruck. Sie bestand aus fünf Blöcken mit drei bis sieben Stockwerken. Die Blöcke waren durch verschiedene Grüntöne voneinander abgesetzt.

Eberhard stand bereits vor einem gurkenfarbenen, siebenstöckigem Block. Seit seinem Wechsel zwischen den Steuerfronten hatte ich Eberhard nur am Telefon gesprochen. Er hatte mindestens zehn Kilo zugelegt. Wie früher musterten einen die kleinen kurzsichtigen Augen hinter dem kantigen Metallbrillengestell stets flink und tückisch.

Als Eberhard noch als Sachbearbeiter im Amt tätig war, verstieß er regelmäßig gegen den Grundsatz, die Kuh, die gemolken werde, dürfe nicht geschlachtet werden. Vielleicht wurde er deshalb nicht so schnell befördert, w...