Tödliche Veranlagung
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Samstag, 3. August, bis Sonntag, 11. August XX.
Eine Woche musste ich noch im Krankenhaus bleiben. Im Hochsommer ist das noch weniger erfreulich als zu anderen Zeiten. Daran ändern auch die nettesten Stationsschwestern und die hilfsbereitesten Zivis nichts.
Man hatte mir ungefragt eines dieser trefflich kleidenden, drolligen Hemdchen verpasst: hinten zugeschnürt und durch den Minirock-Schnitt kaum etwas verdeckend. Zur Steigerung meines Wohlgefühles trug diese Schande der Hospital-Haut-Couture auch nicht gerade bei.
Während der ersten beiden Tage hatte man mir strengste Bettruhe verordnet. Damit war ich automatisch zur Nutzung eines an sich nützlichen Geschirrs verdammt, was mir allerdings stets bewies, wie schnell man in unangenehme und peinliche Abhängigkeiten geraten konnte: die Bettpfanne. Die psychosomatische Reaktion darauf war Hartleibigkeit. Und hätte mir die resolute Oberschwester nicht glaubhaft angedroht, mir einen Einlauf mit „solchem Querschnitt” zu verpassen – sie zeigte mit Zeigefinger und Daumen ein schmerzverheißendes Maß an – hätte ich meine diesbezüglichen Körperfunktionen so lange eingestellt, bis man mir entweder den selbständigen...