Tödliche Veranlagung
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Freitag, der 2. August XVI.
Ich hatte Sevilla um 7.30 Uhr verlassen und war mit der Iberia über Barcelona gegen 12.30 Uhr in Frankfurt gelandet. Mit dem Auto, das ich am Flughafen abgestellt hatte, war ich um diese Tageszeit in 40 Minuten wieder zu Hause in Bernheim.
Es schien mir, als sei ich mehrere Wochen und nicht nur ein paar Tage fort gewesen. Überhaupt hatte ich in den letzten zehn Tagen mehr erlebt und vor allen Dingen intensiver gelebt, als in Jahrzehnten meiner Bürotätigkeit. Ich schien mich bisher in einer eigenen, speziellen Berufswelt aufgehalten zu haben, in einem bürokratischen Universum, das aus Kästchen bestand, in die alles eingeordnet werden konnte. Sie waren ordentlich mit Inhaltsschildern versehen: Auf dem einen stand AO, auf einem anderen BiRiLiG oder StBerG oder Kontenrahmen SKR 04 oder § 26 EStG oder … oder … Und kam einmal etwas Unbekanntes, für das noch kein Kästchen existierte, wurde ich unruhig, weil ja in meiner geordneten Welt nicht sein konnte, was nicht sein durfte. Mein mentales Gleichgewicht war erst dann wieder hergestellt, wenn ich ein neues Kästchen angelegt hatte. Dort deponierte ich das bis dato Unbekannte, wo es einen dauerhaften...