Tödliche Veranlagung
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Montag, der 22. Juli IX.
Ich musste wissen, wie weit die Kripo inzwischen mit ihren Nachforschungen gekommen war. Hauptkommissar Koman war sofort für mich zu sprechen, als ich anrief. Ich erklärte ihm, dass ich für ein paar Tage ausspannen und verreisen würde und wissen wollte, ob er davor noch Fragen an mich hätte. Ich wusste nicht, ob er mich durchschaute. Es war mir auch egal.
„Das trifft sich gut, Herr Schäfer, ich habe gerade den Befund vom gerichtsmedizinischen Institut erhalten. Könnten Sie gleich bei mir in Alzey vorbeikommen?”
Sein Zimmer lag im oberen Stockwerk. Die Tür war leicht angelehnt, sodass ich seine Stimme bereits im Flur hören konnte. Er schien zu telefonieren.
„Ich brauche keine Telefonnummer, ich brauche einen Arsch, den ich an die Wand nageln kann!”, fluchte er.
Ich trat ein, als er gerade den Hörer auf die Gabel knallte.
„Ich werde hier noch wahnsinnig. Wie soll man da richtig arbeiten? Formulare, Vorschriften, und jeder verschanzt sich hinter jedem. Getreu dem Motto: Wir sind zwar destruktiv, aber wir sprechen nicht darüber! … Schauen Sie sich einmal hier um. Könnten Sie mit so etwas arbeiten?”
Ich erfasste auf den ersten Blick, w...