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Tödliche Veranlagung
Christopher Stahl

Tödliche Veranlagung

Print-ISBN: 978-3-482-52161-4

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Tödliche Veranlagung

II.

Eine Stunde später saß er mir nach einem heißen Bad anscheinend ruhig und gelassen in meinem Bademantel und frischer Unterwäsche gegenüber. Ein weicher, spanischer Brandy tat ein Übriges zu seiner körperlichen und seelischen Rekonvaleszenz.

„So, Horst, jetzt kotz dich aus. Es ist jetzt kurz vor sechs. Ich habe mir gestern Abend eine Flasche Dornfelder zu viel angetan und zu spät und zu schwer gegessen. Wenn es hoch kommt, habe ich drei Stunden geschlafen. Um acht muss ich in der Kanzlei auf der Matte stehen. Außerdem habe ich ab heute eine Betriebsprüfung im Haus.”

Unversehens musste ich grinsen, da sich Fragmente des Traums mit Carlo Dornhagen in meine Erinnerung schlichen. Der hatte sich nämlich tatsächlich für heute angesagt und blieb mindestens eine Woche. Jedoch jetzt ging es um Horst und nicht um eine Betriebsprüfung.

„Erzähl nun endlich, weshalb du mich so dringend sprechen wolltest”, forderte ich ihn ungeduldig auf.

Horst schloss die Augen. Er schien seine Gedanken zu sortieren. Dann setzte er mit inzwischen mehrstündiger Verspätung an: „Als mein Freund und Steuerberater kennst du meine finanzielle Situation besser als jeder andere. Du weißt...