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Tödliche Veranlagung
Christopher Stahl

Tödliche Veranlagung

Print-ISBN: 978-3-482-52161-4

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Tödliche Veranlagung

Sonntag, 8. September Prolog

Warum geschieht so etwas ausgerechnet mir? Ich weiß, dass in dieser Frage Selbstmitleid mitschwingt (was man mir aber nach den Ereignissen der letzten Wochen nachsehen mag) und dass es müßig ist, eine Antwort darauf zu erwarten. Daher habe ich gelernt, nicht nach dem Warum zu fragen, sondern nach dem Wozu. Und darauf habe ich eine Antwort gefunden: Alles scheint auf geheimnisvolle Weise vorbestimmt zu sein; zumindest hat alles seinen Sinn. Diese Antwort hat mich frei gemacht und mein Blick ist in eine Zukunft gerichtet, über die ich endlich allein entscheiden werde.

Vorgestern war die Beerdigung. Nur eine Hand voll Neugieriger hatte sich dazu auf dem Friedhof in Bad Kreuznach eingefunden. Die Presse hielt zum Glück dicht. Ich hatte alles so arrangiert, wie Horst es getan hätte: Blumenschmuck, das „Ave Maria” von Gounold von der CD. An einem der Kränze war die Stoffschleife verdreht, sodass ich die genaue Aufschrift nicht lesen konnte. Nur „… sehen uns wieder …”, war zu entziffern. Ich konnte mir vorstellen, von wem dieser letzte Gruß war. (Weiß der Teufel, wen er das hatte erledigen lassen.) Und auch das Wetter spielte mit:...