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Bernd Wieland

Die Zecke auf Abwegen

Überlebensstrategien eines FinanzbeamtenEin satirischer Roman

Print-ISBN: 978-3-482-63331-7

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Die Zecke auf Abwegen

46. Kinderpost

Erst um 19:00 Uhr war ich zu Hause. Herr Felske, der mit seinem Auto gefahren war, sagte nach der Verhandlung, ich hätte mich gut geschlagen. Ich war mit mir unzufrieden. Meistens hatte ich dem Richter geantwortet: „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.” Was er aber auch alles wissen wollte! Ob vor dem Haus Firmentafeln angebracht worden waren? Ob in dem Büro ein PC gestanden hatte? Wollenweber hatte mich angeschrien: „Sie müssen mal zum Augenarzt, Sie Blindschleiche mit Alzheimer!”

Der Richter hatte wegen der „Blindschleiche mit Alzheimer” zu meiner Genugtuung gleich ein Ordnungsgeld verhängt.

Felske war nach der Verhandlung sofort mit seinem BMW abgedüst. Extra schnell weggefahren, während ich auf dem Klo war. Und der kleine Schminke konnte brav mit der U-Bahn losfahren, zweimal umsteigen und mit einem Bummelzug nach Hause tuckern. Wenigstens alles auf Dienstzeit.

Die Zwillinge rannten sofort zur Tür als ich klingelte. Oma hatte ihnen ein neues Spiel geschenkt, Kinderpost. Hatte im Prinzip den gleichen Inhalt wie vor 30 Jahren. Das Spiel hatte jetzt natürlich einen viel cooleren Namen: Postshop. Eigentlich brannte ich darauf, Britta...