Die Zecke auf Abwegen
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44. Die Selbstanzeige
Den ganzen Nachmittag lang hatte ich im Finanzamt alle Konstellationen durchgespielt. Lange hielt ich das nicht mehr durch! Ich hatte auch schon wieder diese Stiche in der linken Brustgegend und je mehr ich bewusst auf meine Atmung achtete, desto schwerer fiel es mir, einzuatmen. Um 14:20 Uhr war mein Leidensdruck groß genug, um mich bei Frau Pfuhl krankzumelden. Ich musste unbedingt mit Britta reden.
Zuhause erwartete mich die nächste Katastrophe. Gundula saß mit ihrem breiten Hintern, der in ihrem Organismus eine Art Asylaufnahmelager für Fettzellen darstellte, an unserer Küchentheke und jammerte Britta die Ohren voll: „370 Euro will der Kerl von mir haben! Wäre ja billiger gewesen, wenn ich die Mühle zu ATU gebracht hätte! Und 450 Euro Kostenbeteiligung für den Urlaub in Nordengland. Dabei hat es die ganze Zeit nur geregnet.”
Mich hatte auch gewundert, dass Gunnar immer alle Ausgaben fein säuberlich in ein kleines Notizbuch aufgeschrieben hatte. Ob wir nun mit Gundula und Gunnar in die Sauna gefahren sind oder zum Griechen, Gunnar wollte immer die Quittungen einstreichen. Ich dachte natürlich fürs Finanzamt. Seit letzter Woche war...