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Bernd Wieland

Die Zecke auf Abwegen

Überlebensstrategien eines FinanzbeamtenEin satirischer Roman

Print-ISBN: 978-3-482-63331-7

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Die Zecke auf Abwegen

39. Der Deal

Goller hatte richtig zugeschlagen: Rührei, Mohnrolle und den teuren Latte Macchiato. „Find’ ich schön, dass wir beide mal wieder ohne die anderen frühstücken gehen”, sagte er mit vollem Mund. „Vor allem, wenn ich alles bezahle”, dachte ich.

Unsere Kaffeerunde blickte böse zu uns herüber – besonders Frau Stöhr. Dabei sollte sie noch froh sein. Ich hätte mich auch schon längst der Betriebsprüfer-Kaffeerunde anschließen können. Vera hatte schon nachgefragt, ob ich nicht wechseln wolle. War bestimmt viel lustiger dort. Die lachten immer so laut. Vor allen Dingen hatten Betriebsprüfer immer was zu erzählen. Merkte ich ja, wenn sich Glockemüller mal zu uns an den Tisch verirrte. Der war zwar ein Arschloch erster Güte, aber spannend war es doch, wenn er erzählte.

Es gab allerdings einen Nachteil: langjährige Betriebsprüfer wurden irgendwann alle zu richtigen Quatschern. Sie hatten einfach kein Gefühl mehr dafür, wenn ihre Stories nur noch nervten. Vera hatte neulich mit glänzenden Augen von der Auflösung einer Rückstellung für die Aufbewahrung von Buchführungsunterlagen geschwärmt. Eine halbe Stunde. Ohne, dass ich den Aus-Knopf finden konnte. Gra...