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Bernd Wieland

Die Zecke auf Abwegen

Überlebensstrategien eines FinanzbeamtenEin satirischer Roman

Print-ISBN: 978-3-482-63331-7

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Die Zecke auf Abwegen

35. Alles normal

Zwei Wochen tat sich auf der Baustelle nichts. Ich war wie gelähmt. Meine letzte Hoffnung hatte mir Horst genommen. Ich war mir ganz sicher gewesen, er würde mir helfen, die Sache wieder auszubügeln. Bislang hatte ich mich immer auf ihn verlassen können. Aber als er die halb eingefallenen Mauern und die wie Lava erstarrte Betonmasse sah, war ihm alles vergangen: „Hartmut, ich bin ja ein geduldiger Mensch, aber wer so dusselig ist, dem kann man nicht mehr helfen!”

Einfach stehengelassen hatte er mich.

Die Geschichte von Manni Kaschke wollte ich einfach nicht glauben. Verzweifelt rief ich in seinem Büro an. Es meldete sich aber nur die Sekretärin des Konkursverwalters, auf die sein Telefon umgestellt war, und erklärte, gestern wäre das Konkursverfahren der Bau-doch-selbst GmbH eröffnet worden und Herr Kaschke wäre kurzfristig verreist. Den Vorschuss von 35.000 Euro konnte ich also abschreiben.

Als ich Britta später die Neuigkeiten erzählte, bekam sie einen Heulkrampf: „Ich wollte sowieso nie bauen! Aber du kannst ja nie zufrieden sein. Man muss eben auch seine Grenzen kennen.”

Irgendwann gab ich mir einen Ruck und beschloss, zunächst einm...