Suchen
Bernd Wieland

Die Zecke auf Abwegen

Überlebensstrategien eines FinanzbeamtenEin satirischer Roman

Print-ISBN: 978-3-482-63331-7

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Die Zecke auf Abwegen

34. All-inclusive

„Wie war es denn in der Dom-Rep, Herr Glockemüller?” Frau Stöhr schaute Glockemüller, der vorsichtig an seinem Kamillentee nippte, neugierig an. Glockemüller winkte ab: „Ach Frau Stöhr, hören Sie mir auf mit Urlaub! Ich hätte Grosny buchen sollen. Wäre wahrscheinlich erholsamer gewesen.”

Was fiel dem Blödmann eigentlich ein, sich zu unserer Kaffeerunde zu setzen! Er hatte sich direkt gegenüber von Tina positioniert, so dass er ihr immer in den Ausschnitt gucken konnte. Am liebsten hätte ich mich heute weggesetzt.

Eins musste ich ihm lassen, schön braun gebrannt war er. Und für Leute, die an die Formel „braun gleich erholt” glaubten, sah Glockemüller verdammt erholt aus. Wenn man jedoch genauer hinsah, zuckte das rechte Augenlid und sein Magen schien auch nicht in Ordnung zu sein.

„Wo waren Sie denn da genau?”, wollte Goller wissen.

„Wir hatten eine Anlage gebucht, die erst im Juni in Betrieb genommen worden war. Erstbucher-Rabatt 500 Euro – ein super Angebot! Die Frau von „Sun and Party” hat gesagt: ‚Glauben Sie mir, Herr Glockemüller, das Hotel steht unter deutscher Leitung. Gerade am Anfang können die sich gar keine Pannen leisten.‘”

„Stimmt”, sagte Goller mit vollem Mund, „gibt gleich ’ne schlechte Bewertung im Internet. Da suchen sich selbst die Kakerlaken was Besseres.”