Die Zecke auf Abwegen
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
31. Hiobsbotschaft
Gerade hatte mir Frau Stöhr auf dem Flur die Ohren vollgejammert, dass sich Eigentumswohnungen im Moment eigentlich nur verschenken ließen. Das zu hören, war beruhigend. Vielleicht wurden wir unsere Wohnung ja auch nie los und konnten übergangslos in die schicke Seniorenresidenz neben der begrünten Müllkippe umsiedeln. Frau Stöhrs Schwester, die mit ihrer sechsköpfigen Familie und sieben Meerschweinchen in einer Eigentumswohnung mit 73 Quadratmetern Wohnfläche eingepfercht war, versuchte bereits seit drei Jahren zu verkaufen.
„Noch können die Kleinen ja zusammen mit Doris und Bernd in einem Bett schlafen, aber wenn sie nicht bald einen Käufer finden … Und das Weibchen ist auch schon wieder so dick! Noch ein Wurf und es muss ein zweiter Käfig her.”
Zurück in meinem Büro, hatte ich ihre Worte noch im Ohr und ich war – was selten genug vorkam – mit meiner kleinen Welt ganz zufrieden. An mindestens zwei Tagen in der Woche hatten Britta und ich unser Bett für uns – was sollten wir uns da mit einem Haus, geschweige denn mit neuen Hypotheken, belasten?
Als ich gerade in die Materialausgabe wollte, klingelte mein Telefon: Britta. „Rate mal, we...