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Bernd Wieland

Die Zecke auf Abwegen

Überlebensstrategien eines FinanzbeamtenEin satirischer Roman

Print-ISBN: 978-3-482-63331-7

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Die Zecke auf Abwegen

14. In den Himmel

„Ich habe vorhin die Bewerbung abgegeben”, sagte ich leise auf dem Weg zur Kantine. Vorsichtig schaute ich mich auf dem Flur um – nicht, dass ein unbemerkter Lauscher in der Nähe war. Brauchte ja noch niemand zu wissen.

Goller schaute mich fragend an.

„Na, für die Kinder-Bp.”

Goller schüttelte fassungslos mit dem Kopf. „Sag mal, bist du jetzt komplett größenwahnsinnig geworden?”

„War doch dein Vorschlag.”

„Und wenn ich sagen würde, du bist der richtige Kandidat für den Bundespräsidenten, würdest du dich auch auf den Posten bewerben?” Goller zeigte mir einen Vogel.

Frau Stöhr und Pitti Platsch saßen schon auf unseren Stammplätzen. „Hartmut will in die Kinder-Bp”, prustete Goller los. Goller war ein richtiges Waschweib. Ein Grund mehr ihn loszuwerden.

„Wieder in den Schoß von Frau Pfuhl – nie im Leben!”, sagte Pitti Platsch und biss in ihr Marmeladenbrötchen. Die Marmelade war zu dünnflüssig und rann an ihrem Handgelenk herunter.

Stimmt, das war natürlich der kleine Haken daran. Frau Pfuhl war jetzt endgültig von der Oberfinanzdirektion versetzt worden und war nun Leiterin der Betriebsprüfung.

Frau Stöhr zuckte die Achseln: „Hauptsache,...