Die Zecke auf Abwegen
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11. Die lang ersehnte Beförderung?
Wie lange ich hier schon gelegen hatte, wusste ich nicht. Einzelzimmer. Nur schummriges Licht. Britta durfte anfangs immer erst nachmittags kommen und auch nicht länger als eine Stunde. Richtig zärtlich war sie wieder zu mir, fast wie am Anfang, als wir uns kennengelernt hatten. Mama war auch schon da, hatte sich am Schwesternzimmer mit einem dicken Blech Streuselkuchen vorbeigeschlichen.
„Junge, ich hab’s ja immer gesagt, der Stress im Amt bringt dich noch um!”, hatte sie geschluchzt und mich fast erdrückt. Aber Schwester Erdmute hatte Mama sofort vor die Tür gesetzt. Zwei Stücke Streuselkuchen konnte sie mir noch gerade so in die Schublade schieben.
Irgendwann gingen dann die Gespräche los mit dem Psychologen. Der Typ sah aus, als hätte er sein Leben selbst nicht im Griff. Wuschelige Haare, rote eckige Hornbrille und ständig dieses: „Ja, ja – das klingt ja alles ganz schön heftig …”
Anhand der Fragen, die er stellte, hatte ich manchmal das Gefühl, er hatte Angst vorm Finanzamt und würde eine Last mit sich herumtragen: ein nicht erklärtes Zweiteinkommen als Fachbuchautor oder eine zusammen veranlagte Ehefrau, von der e...