Die Zecke auf Abwegen
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5. Krisensitzung
Wir feierten den zweiten Weihnachtstag. Speers Wohnung platzte fast aus allen Nähten. Sonst hatten wir immer den Konferenzsaal im Kreisverwaltungsamt für Eigentümerversammlungen angemietet. Aber heute war ja Feiertag. So hatten Speers ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Immer noch drängten sich die Eigentümer in die Wohnung. Auch die letzten Schnarchsäcke, die sich sonst nie blicken ließen, hatte Herr Speer aufgeschreckt. Wer nicht mehr ins Wohnzimmer passte, konnte durch ausgeteilte Babyphone das Geschehen im Wohnzimmer mitverfolgen.
Wir saßen in einem Raum, der dazu diente, Bügelwäsche und ausrangierten Wohlstandsmüll aufzubewahren. Heute waren es die Eigentümer, die sich nirgendwo mehr unterbringen ließen. Auf einem klapprigen Kleiderschrank verhüllte eine karierte Wolldecke einen langen, unförmigen Gegenstand. Neugierig zog Britta die Decke ein Stück beiseite: rotblondes Haar kam zum Vorschein. Unglaublich! War es das, was ich vermutete? Ich weiß nicht, ob Britta wirklich so begriffsstutzig war oder was sie sonst getrieben hatte, jedenfalls zog sie noch einmal kräftig an der Decke.
„Britta”, zischte ich, „lass das!” Doch es war schon...