Bilanz einer Lüge
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Montag, , Hunoldsheim
Aus dem so genannten Shell-Kreisel in Hunoldsheim fuhr ich an der dritten Ausfahrt ab und bog in die Aubinger Straße. Es ist eine Sackgasse, an deren Ende sich das Betriebsgelände der Druckerei von Dieter Knober befindet.
Vor sieben Jahren hatte man das neue Gebäude bezogen. Der „Alte Knober”, wie Sigurd Knober in Hunoldsheim heute noch genannt wurde, hatte nicht mehr miterlebt, dass die ursprüngliche Betriebsstätte abgerissen worden ist. Nur wenige Wochen zuvor war er gestorben. Er war auf dem Friedhof an der Berner Straße beigesetzt worden. Mit allen Ehren, wie man es einem ausführlichen Bericht der AZ entnehmen konnte. Abordnungen des Landes, der Stadt, ein Gesangsverein und die Krieger- und Soldatenkameradschaft mit Fahnenträgern hatten sich ein Stelldichein gegeben. Und man hatte sich nicht geschämt, in der Grabrede die besonderen Verdienste des Verblichenen beim Aufbau seines Unternehmens „aus dem Nichts” in schwierigen Zeiten zu würdigen.
Nur kurz wurde in dem Bericht erwähnt, dass während der Beerdigungszeremonie jemand ein Folientransparent an der Friedhofsmauer entfaltet hatte. Darauf war zu lesen „S. K., Dei...