Bilanz einer Lüge
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Am selben Tag, abends
Wir saßen bei einer Flasche Wein im Wohnzimmer. Sonja hatte eine DVD besorgt, die wir uns ansehen wollten. Bevor wir den Film ansahen, informierte ich Sonja allerdings noch über die Geschehnisse der letzten Stunden.
„Ihr benehmt euch wie zwei Gockel im Hühnerhof”, war ihr Kommentar zu meiner Schilderung des Disputes zwischen Heribert und mir. „Wenn Frauen zickig sind, dann kompensiert ihr das mit diesem unwürdigen und kindischen Neandertaler-Gehabe.”
„Ich weiß gar nicht, was du hast”, versuchte ich mein Verhalten zu begründen – oder war es etwa doch nur eine Rechtfertigung? „Heribert hat den Arnold ja noch nicht einmal in dieser Angelegenheit befragt und meint, sich bereits ein Urteil anmaßen zu können.”
„Das ist ja schließlich auch sein Job, Darius. Oder? Hast du ihn nicht immer dafür bewundert, mit welch zäher Konsequenz er ermittelt, eine Spur aufnimmt und verfolgt? Auch gegen die Meinung seiner Vorgesetzten? Teilweise sogar gegen deren Anweisungen? Und jetzt, wo sich diese Haltung gegen dich richtet, passt es dir nicht und du verteufelst ihn.”
Oh, wie ich das verabscheute, wenn sie meine Schwachstellen bloßlegte und wenn sie wi...