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Christopher Stahl

Schwarzes Geld für schwarze Schafe

Print-ISBN: 978-3-482-52641-1

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Schwarzes Geld für schwarze Schafe

Zehntes Kapitel Donnerstag,

Zwei herrliche Tage lang konnte ich endlich wieder einmal mein altvertrautes Leben genießen. Ohne Störungen durch Koman, aber auch ohne mich von quälenden Gedanken an Sonja und die Verletzung, die sie mir zugefügt hatte, einnehmen zu lassen. Niemals hätte ich gedacht, dass mir das Kanzleileben einmal fehlen würde. Bei aller Monotonie strahlte es durch die strukturierte Routine eine gewisse Sicherheit aus. Man wusste, was einen erwartete, was man tat oder nicht tat und was aus Tun oder Unterlassen resultieren konnte. Natürlich musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass ich nur noch fünfzig Prozent meiner früheren Belastung zu tragen hatte. Was jedoch wesentlich zur differenzierteren Betrachtung meines Berufes beitrug, waren die dramatischen und stürmischen Erlebnisse, die mich innerhalb weniger Monate mehr hatten wachsen lassen, als alle Jahre meines Lebens zuvor. Ich hatte gelernt, andere – richtige – Prioritäten zu setzen. Prioritäten, die sich an meinen Befindlichkeiten und Bedürfnissen orientierten, ohne in puren und rücksichtslosen Egoismus auszuarten.

Doch bereits am Donnerstag holten mich die Ereignisse um den Mord an Simonis wied...