Wirtschaftskriminalität hat ungebrochen Konjunktur. Zwar gibt es keine absoluten, durch empirisch-statistische Erhebungen gesicherte Zahlen, aber selbst vorsichtige Schätzungen von Sachverständigen gehen von einem Volumen von 100 Mrd. € pro Jahr aus (vgl. Euler Hermes, Wirtschaftskriminalität – das diskrete Risiko, Wirtschaft Konkret, Oktober 2008, S. 3). Die höchsten Schätzungen liegen bei 350 Mrd. € pro Jahr (vgl. Wabnitz/Janovsky, Handbuch des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts, Rn. 15 f. m. w. N.). Dagegen beträgt der Schaden durch Diebstahl nicht einmal 10 Mrd. € pro Jahr. Von 2006 bis 2010 ist der Anteil der Unternehmen, die Wirtschaftskriminalität als ernsthaftes Problem betrachten, um 9 % gestiegen und liegt nun bei 80 %, bei Großunternehmen sogar bei 90 % (vgl. KPMG, Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2010 – Fokus Mittelstand, S. 4). Die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nehmen sich durch Befragungen zunehmend dieser Thematik an, um sich mit Sonderabteilungen zu Aufdeckungsprüfungen und zur Entwicklung von Vorbeugemaßnahmen anzubieten. Ergänzend kann die Studie „Gefahrenbarometer 2010” der Corporate Trust, Business Risk & Cris...