Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nachdem der Zankapfel zweijährige Steuererklärung im Vermittlungsverfahren gestrichen wurde, haben Bundestag und Bundesrat dem Steuervereinfachungsgesetz 2011 am zugestimmt. Damit ist der Weg für eine ganze Reihe von gesetzlichen Neuerungen frei, die Ihnen Christian Merker diesmal vorstellt.
In dieser Ausgabe schließen wir den Überblick zum Bilanzsteuerrecht mit Teil VI von Dr. Jan Chr. Schumann ab, der sich mit der Bildung von Rechnungsabgrenzungsposten, der Bilanzierung des Eigenkapitals, der Bilanzberichtigung und -änderung, Gewinnkorrekturen außerhalb der Bilanz und schließlich der Steuerbilanzpolitik befasst.
Durch das JStG 2010, das grundsätzlich seit dem gilt, ist der Vorsteuerabzug für teilunternehmerisch genutzte Grundstücke neu geregelt worden. Das etwas verzögert zu der Neuregelung Stellung genommen und den UStAE umfassend überarbeitet. Jörg Ramb setzt sich mit dem „Seeling-Modell” vor und nach dem JStG 2010 auseinander und beleuchtet die aktuelle Rechtslage anhand zahlreicher Beispiele. Zur Vertiefung runden zwei Übungsfälle seinen Beitrag ab.
Immer mehr Bundesländer machen von der Möglichkeit Gebrauch, den Steuersatz für die Grunderwerbsteuer – abweichend von § 11 Abs. 1 GrEStG – selbst festzulegen. Wie sich der Steuersatz bei der Grunderwerbsteuer in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Problembereiche sich im Zusammenhang mit einer Anhebung des Steuersatzes ergeben können, untersucht Michael Birk.
Die Fallstudie von Prof. Dr. Volker Versin widmet sich der Frage, wie die Finanzverwaltung die überholte Verwaltungspraxis für gemischte Schenkungen und Schenkungen unter Auflage abweichend von R 17 ErbStR 2003 und H 17 ErbStH 2003 im Vorgriff auf die ErbStR 2011 und die ErbStH 2011 reformiert hat.
Wer den schriftlichen Teil der Steuerberaterprüfung 2011 hinter sich gebracht hat, wird nun mit der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung beginnen. Eines der für diesen Examensabschnitt relevanten Themengebiete ist die Betriebswirtschaftslehre. Dirk Lange hat über 300 Prüfungsprotokolle im Hinblick auf betriebswirtschaftliche Fragestellungen ausgewertet und fasst in einem fiktiven Prüfungsgespräch den wesentlichen Inhalt dieser Protokolle zusammen. Durch seinen Beitrag erhalten Sie einen Eindruck ? auch vom Schwierigkeitsgrad ? des mündlichen Examens.
Welche Konsequenzen die Antwort auf die Frage „Zum hier Essen oder zum Mitnehmen?” für Unternehmer in Abhängigkeit davon hat, ob im Stehen oder im Sitzen gegessen wird, zeigt Prof. Dr. Peter Bilsdorfer, indem er die beiden aktuellen zum Umsatzsteuersatz bei der Abgabe von Speisen an Imbissständen kommentiert.
Im Klausurteil von David Jauch haben Sie Gelegenheit, eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe aus dem Einkommensteuerrecht zu lösen.
Bis zur nächsten Ausgabe!
Ihre
Himmelberg
Fundstelle(n):
SteuerStud 11/2011 Seite 609
JAAAD-93710