Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die gesetzlichen Voraussetzungen für einen europarechtskonformen Spendenabzug sind mittlerweile erfüllt: Spenden an Einrichtungen in das EU-/EWR-Ausland sind zum Sonderausgabenabzug zugelassen. Die Reaktionen des deutschen Gesetzgebers und der Finanzverwaltung auf das EuGH-Urteil in der Rechtssache „Persche” lassen dennoch eine Reihe von Fragen offen, mit denen sich Dr. Hans-Peter Roth auseinandersetzt.

Ob der Gesetzgeber sein Ziel erreicht hat, das deutsche Bilanzrecht steuerneutral zu erneuern, untersuchen André Kemper und Prof. Dr. Marco Thönnes: Sie beleuchten die Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes auf die Steuerbilanz. Mit einem wichtigen Umsetzungsprojekt bilanzierender Unternehmen befasst sich Dr. Jan Chr. Schumann: Das Ende der ehemals verschobenen Frist zur Einführung der E-Bilanz rückt näher und die Pilotphase ist inzwischen abgeschlossen. In dem Beitrag werden die Zielrichtung des § 5b EStG und seine Umsetzung sowie der aktuelle Stand des Entwurfs eines Anwendungsschreibens vorgestellt.

Die Rechtsfiguren der verdeckten Gewinnausschüttung und der verdeckten Einlage sind Gegenstand der Untersuchung von Jonathan Bob und Matthias Trinks, die veranschaulichen, wie das Korrespondenzprinzip die Verzahnung von materiellem Steuerrecht und Steuerverfahrensrecht nachzeichnet.

Anhand des BMF-Schreibens vom 1. 4. 2011 zeigt Simon Moorkamp, wie die Überlassung eines betrieblichen Kraftfahrzeugs für Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte jetzt lohnsteuerlich zu behandeln ist.

Prof. Dr. Peter Bilsdorfer kommentiert zwei der beiden aktuellen BFH-Urteile vom 9. 6. 2011 zur regelmäßigen Arbeitsstätte bei mehreren Tätigkeitsstätten.

Der Beitrag von Dr. Oliver Zugmaier zur Besteuerung der Kleinunternehmer (§ 19 UStG) vermittelt im ersten Teil theoretische Grundlagen und bietet Ihnen im zweiten Teil die Möglichkeit, Ihr Wissen mit Hilfe eines abschließenden Klausurfalls auf die Probe zu stellen. Einen weiteren Wissenstest im Bereich der Umsatzsteuer stellen wir Ihnen mit der Klausur „Geschwister Tüchtig” von Michael Birk zur Verfügung.

Schließlich wünscht die Redaktion der Steuer und Studium allen Leserinnen und Lesern, die in wenigen Tagen den schriftlichen Teil der Steuerberaterprüfung 2011 angehen, viel Erfolg, einen klaren Kopf und nicht zuletzt das nötige Quäntchen Glück!

Ihre

Sabine Himmelberg