Kosten einer Zweitwohnung bei widersprüchlichem Verhalten der Familienmitglieder nicht als Werbungskosten im Rahmen einer
doppelten Haushaltsführung abziehbar
Leitsatz
1. Eine doppelte Haushaltsführung setzt nicht voraus, dass ein einheitlicher Haushalt in zwei Haushalte „aufgespalten” wird.
Es muss lediglich zum ohnehin vorhandenen Haupthaushalt ein Zweithaushalt hinzukommen. Die Motive zur „Aufspaltung” der Haushaltsführung
oder für die Wahl des Ortes des Haupthausstands spielen für die berufliche Veranlassung der doppelten Haushaltsführung keine
Rolle.
2. Umfangreiche Ausführungen zu der Frage, wo sich der Haupthausstand der dreiköpfigen Familie im Streitfall befunden hat
und welche Bedeutung der Anmietung einer zusätzlichen kleineren Wohnung für zwei Personen durch die Ehefrau, dem meldetechnischen
Verhalten der Familienmitglieder sowie dem Antrag der Ehefrau auf Eintragung der Steuerklasse II in der Lohnsteuerkarte in
diesem Zusammenhang und im Hinblick auf ein evtl. dauerndes Getrenntleben der Eheleute zukam.
3. Fahrten des berufstätigen Vaters von der an seinem Arbeitsort belegenen Familienwohnung zu einer an einem anderen Ort von
der nur geringfügig beschäftigten bzw. arbeitslosen Mutter und der minderjährigen gemeinsamen Tochter bewohnten Zweitwohnung
waren nach den maßgeblichen Umständen des Streitfalls durch die private Lebensführung veranlasst.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): EFG 2011 S. 2063 Nr. 23 WAAAD-86579
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Online-Dokument
FG des Saarlandes, Urteil v. 05.05.2011 - 1 K 1112/07
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