Die Besteuerung der Kapitalerträge natürlicher Personen, insbesondere der Zinsen und Dividenden, ist im internationalen Vergleich noch immer höchst unterschiedlich geregelt. Diese Erträge sind zwar in den meisten Fällen überall steuerpflichtig, in den Methoden ihrer Erfassung und in der Höhe der Steuersätze gibt es aber kaum Gemeinsamkeiten. Die Belastungsunterschiede sind erheblich. Von einer Harmonisierung der Besteuerung von Kapitalerträgen innerhalb der EU kann noch keine Rede sein. Für ein künftiges innerhalb der EU harmonisiertes Steuersystem ist dies kein gutes Zeichen. Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen, dem damit verbundenen freien Kapitalverkehr und der zunehmenden Vernetzung der Weltwirtschaft ist der Wettbewerb um Investitionskapital schärfer geworden. Damit eröffnen sich für international tätige Investoren Möglichkeiten, Lücken im Netzwerk der Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und das internationale Steuergefälle auszunutzen, so daß ihre Investitionserträge möglichst günstig besteuert werden. Die sich verstärkende Steuerflucht ist aber mit nationalen Mitteln allein nicht erfolgreich zu bekämpfen. Die Ungleichgewichte bei der Besteu...