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Kommissionärsstrukturen als Vertriebsmodell in Australien
I. Vom Eigenhändler zur Kommissionärsstruktur
Die steuerlichen Implikationen der Reorganisation von Vertriebsnetzen sind in Europa Mitte der 90er Jahre eines der am meisten diskutierten steuerlichen Themen gewesen. Insbesondere die Umstellung des Vertriebsnetzes auf eine Kommissionärsstruktur unter Einbindung von Tochterkapitalgesellschaften und den damit einhergehenden Überlegungen hinsichtlich der Begründung einer Vertreterbetriebsstätte und der dadurch drohenden Verdoppelung des Steuersubjekts ist Gegenstand zahlreicher Erörterungen gewesen (vgl. Prinz, a. a. O., jeweils m. w. N.).
Während diese Diskussion in Europa weitgehend als abgeschlossen betrachtet werden kann, führt die sukzessiv erfolgende Ausdehnung solcher Kommissionärsstrukturen auf den asiatisch-pazifischen Raum zu steuerlichen Fragestellungen, die sich zum Teil deutlich von denen in Kontinentaleuropa unterscheiden, da in vielen Staaten dieser Region Common Law mit einem sich deutlich unterscheidenden Handelsvertreterrecht gilt, das zahlreiche Fragen bezüglich der Betriebsstätteneigenschaft des Kommissionärs aufwirft (vgl. Avery Jones/Ward, a. a. O., S. 343 ff.).
Die in dem anders gearteten Handelsvertreterrecht begrün...