1. § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO erfasst auch die Fälle, in denen ein bestimmter Sachverhalt, der in einem Steuerbescheid (Folgebescheid)
zu regeln ist, zunächst in einem Feststellungsbescheid (Grundlagenbescheid) berücksichtigt war und durch dessen Aufhebung
oder Änderung aus der bis dahin bestehenden Bindungswirkung entlassen wird.
2. Ein Verböserungshinweis nach § 367 Abs. 2 Satz 2 AO ist entbehrlich, wenn sich die verbösernde Änderung des Steuerbescheids
durch eine Zurücknahme des Einspruchs nicht verhindern ließe.
3. Auch wenn die Korrektur materieller Fehler zu Ungunsten des Steuerpflichtigen nur deshalb möglich ist, weil zunächst ein
materiell-rechtlich fehlerhafter Feststellungsbescheid erging, ist keine Saldierung der Korrekturrahmen zeitlich nachfolgender
Grundlagenbescheide vorzunehmen. Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn der Feststellungsbescheid auf Einspruch hin korrigiert
wurde und gleichzeitig neben der Anfechtung des Feststellungsbescheids Einspruch gegen die Einkommensteuerfestsetzung als
Folgeänderung erhoben worden ist.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): DStR-Aktuell 2010 S. 11 Nr. 10 DStRE 2010 S. 564 Nr. 9 EFG 2009 S. 1516 Nr. 19 LAAAD-30404
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