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Verdeckte Gewinnausschüttungen
Im Rechtsinstitut der verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) manifestieren sich die Schwierigkeiten des körperschaftsteuerlichen Trennungsprinzips, die bei der strikten Unterscheidung der Sphäre der Körperschaft von derjenigen ihrer Anteilseigner zutage treten. Die Auslegung der lediglich rudimentären Gesetzesmaterialien zur vGA hat dabei zu einer kaum noch überschaubaren Rechtsprechungsfülle geführt, die zudem durch umfangreiche Verwaltungsanweisungen flankiert wird. Nicht zuletzt wegen ihrer Vielschichtigkeit stellt die vGA in den einschlägigen Berufsexamina ein beliebtes Prüfungsgebiet dar. Der Beitrag gibt einen systematischen Überblick über Tatbestandsvoraussetzungen und Rechtsfolgen der vGA, wobei neben den Auswirkungen auf der Ebene der Körperschaft insbesondere auch die Rechtsfolgen beim Anteilseigner beleuchtet werden. Dabei beschränken sich die Ausführungen auf Kapitalgesellschaften.
I. Steuersystematische Einordnung der verdeckten Gewinnausschüttung
Wie im Zivilrecht gelten Kapitalgesellschaften auch im Steuerrecht als eigenständige Rechtsubjekte. Sie haben das von ihnen erzielte Einkommen selbst der Körperschaftsteuer sowie der Gewerbest...