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Pioniertat zwischen Hörsaal und Kanzlei
Interview mit Dr. Heinz Sebiger, Gründer und lange Zeit Vorstand der Datev
Dr. Heinz Sebiger hat nicht nur die Datev-Beraternummer „1„, er war über 30 Jahre auch die Nummer eins in der Genossenschaft der Steuerberater. Die Datev ist gerade 40 geworden, und heute erhalten knapp 30 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer ihre Gehaltsabrechnung aus dem Nürnberger Rechenzentrum. Die Genossenschaft ist auf fast 40.000 Mitglieder angewachsen, und der Umsatz beträgt mittlerweile weit über eine halbe Milliarde Euro. Die Gründung des Softwarehauses war eine Pionierleistung. Dabei wollte Sebiger damals doch nur eines: ein ordentliches Werkzeug für seine Arbeit.
Mit der Gründung der Datev haben Sie eine Pioniertat im Bereich der Datenverarbeitung geleistet. Ein anderer Computerpionier, Konrad Zuse, hat als Begründung für seine Erfindung des programmierbaren Computers angegeben, er sei einfach ‚zu faul‘ gewesen, ‚um selbst zu rechnen‘. Und für was waren Sie zu faul?
Meine Motivation damals war eigentlich allein die Zeitnot. Ich habe mich mit meiner Kanzlei 1951 selbstständig gemacht. Im Arbeitsablauf war mir dort die Buchführung immer zu viel Mühe. Insofern war ich also dazu zu faul. Etwa 1965 hatte sich die Situation zugespitzt: Wir ha...