Lehr- und Trainingsbuch Gewerbesteuer
4. Aufl. 2009
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Einleitung
1Die Gewerbesteuer hat eine lange Tradition. Sie knüpft an im 19. Jahrhundert erhobene Marktgelder und andere Gewerbeabgaben an, die in einzelnen Ländern schließlich auch zu entsprechenden Steuergesetzen führten. So wurde in Preußen im Jahre 1810 eine Allgemeine Gewerbesteuer eingeführt. Zu einer Steuer im heutigen Sinne wurde sie im Zuge der Miquelschen Steuerreform von 1891; kurz darauf wurde die Gewerbesteuer mit dem Kommunalabgabengesetz von 1893 als Gemeindesteuer ausgestaltet. In der Weimarer Republik war die Gewerbesteuer eine Steuer der einzelnen Länder, die jedoch durch die Realsteuerreform von 1936 zu einer einheitlichen Gewerbesteuer für das ganze Reichsgebiet umgeformt wurde. Seitdem waren Gewerbeertrag und Gewerbekapital obligatorische und die Lohnsumme mögliche Besteuerungsgrundlagen für die Gewerbesteuer. Letztere wurde 1980 abgeschafft, das Gewerbekapital ist seit 1998 aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts als Besteuerungsgrundlage weggefallen.
Das Gewerbesteueraufkommen floss den Gemeinden bis 1969 allein zu. Seit 1970 erhalten Bund und Länder im Wege der Umlage einen Teil der Gewerbesteuer von den Gemeinden, die Gemeinden dafür einen Anteil ...