Schätzung der Besteuerungsgrundlagen bei fehlender Zugrundelegung der Buchführung und Aufzeichnungen
Leitsatz
Ist die Sach- und Rechtslage nicht eindeutig, so ist über die zu klärenden Fragen im summarischen Beschlussverfahren grundsätzlich
nicht abschließend zu befinden.
Dies gilt insbesondere, wenn das außergerichtliche Vorverfahren noch nicht abgeschlossen ist und die Finanzbehörde die ihr
obliegende, erneute vollumfängliche Überprüfung der Sache noch nicht abgeschlossen hat.
Eine Anteilskalkulation auf der Grundlage des gebuchten Wareneinkaufs für ein Halbjahr sowie des Getränkeanteils im Verhältnis
zum erklärten Gesamtumsatz für drei Monate kann eine konkrete Nachkalkulation anhand der einzelnen Warengruppen und eine etwaige
Geldverkehrsrechnung zur Bestätigung sich dabei ergebender Zuschätzungen nicht ersetzen.
Umsatzzuschätzungen, deren Ergebnis ohne besondere Begründung die in den Richtsätzen für Gast- und Speisewirtschaften ausgewiesenen
höchsten Reingewinnsätze um 100 % überschreitet, sind bei summarischer Prüfung als in sich unschlüssig einzuordnen.
Im Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes ist es grundsätzlich nicht Aufgabe des Gerichts, die Nachkalkulation des Finanzamts
durch eine eigene Schätzung zu ersetzen.
Fundstelle(n): ZAAAC-79171
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Online-Dokument
Finanzgericht Düsseldorf, Beschluss v. 11.08.2004 - 15 V 2626/04 A(G,U,F)
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