Suchen

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StBMag Nr. 3 vom Seite 10

Es war einmal: eine Steuer-Legende

Wieviel Prozent der weltweiten Steuer- literatur sind in deutscher Sprache geschrieben: 50, 60, 70, 80 oder gar 90? Puste- kuchen: Viel weniger!

Till Mansmann

In einem Steuerkönigreich lebte einmal ein Volk, das fand, dass es zu viele Gesetze hatte. Daher klagte es gerne über zu viel Schrifttum. Dabei ging es aber manchmal etwas zu weit – wie in der Einschätzung, dass dieses Reich mehr Literatur produziere als alle anderen Reiche zusammen. StBMag entlarvt eine Steuerliteratur- sage als Märchen.

Der Göttinger Professor Rolf Wilhelm Brednich veröffentlichte 1990 eine Sammlung moderner Legenden: „Die Spinne in der Yucca-Palme – Sagenhafte Geschichten von heute„ wurde bis heute fast eine halbe Million mal verkauft. Die Leute lieben die skurrilen Geschichten: Vier weitere Bücher mit Sammlungen moderner Legenden hat Brednich inzwischen herausgegeben. Das besondere Merkmal dieser „Großstadtmythen„ (siehe Kasten Seite 14): Die kurzen Geschichten werden immer weitererzählt, und der Erzähler glaubt, dass sie war sind, schließlich seien sie einem Bekannten von einem Bekannten wirklich passiert. In Amerika heißen Sie daher auch „FOAF-stories„ – „FOAF„ heißt „friend of a friend„. Und selbst renommierte Medien fallen immer wieder darauf herein und verbreiten solche Meldungen als wahre Geschichten weiter.

Ein moderner ...